Rückblick Jahresfeier 2010

Auszug aus dem Gemeindeblatt vom 20. Januar 2010


Eine musikalische Zeitreise durch die deutsche Musikgeschichte der vergangenen 60 Jahr

Unter diesem Motto lud der Musikverein Rietenau zu seiner diesjährigen Jahresfeier ein. Und dass ein Blasorchester durchaus auch moderne Titel spielen kann bewies das große Blasorchester des Musikvereins seinen Gästen in der vollbesetzten Musikhalle auf das Eindruckvollste. Musikalisch wurden die Gäste vom Jugendorchester mit dem Titel „A good start“ nach einem Arrangement von Luigi di Gashallo begrüßt. Vorstand Klaus Hamann hieß anschließend die Gäste willkommen und betonte die Verjüngung des Jugendorchesters seit dem Herbst 2008 und die kontinuierliche, erfolgreiche Weiterentwicklung der jungen Musiker. Mit „Highlights from Shrek 2“ und „Born to be wild“ löste das Jugendorchester große Begeisterung und lang anhaltenden Applaus aus. Erst nach der Zugabe „Freude zur Musik“ konnten die jungen Musiker die Bühne verlassen.

Nach einer kurzen Umbaupause nahm das große Blasorchester des Musikverein Rietenau auf der Bühne Platz. Vorstand Hamann ging in kurzen Worten auf das Motto des Abends ein und versprach kurzweilige Unterhaltung bevor er das Mikrophon an den zweiten Vorstand und Kontrabassisten Roland Euerle weitergab, der an diesem Abend souverän moderierte.

Mit dem Volksliederpotpourri „Lieder aus deutschen Landen“ eröffnete das große Blasorchester unter der Leitung von Dirigent Luigi Venturini das Konzert. Guido Henn arrangierte aus fünf deutschen Volksliedern ein Potpourri, welches die Musiker schwungvoll darboten. Viele Zuhörer erkannten die einzelnen Titel und fühlten sich in die 50er-Jahre zurück versetzt, in der am heimischen Tisch noch zusammen gesungen und musiziert wurde. Sehnsucht, Fernweh und Heimweh spiegelten sich im „Freddy Quinn Medley“, welches einfühlsam und sensibel von den Musikern vorgetragen wurde. „Über sieben Brücken musst du gehen“, ein Titel, den auch die jüngere Generation dank Peter Maffay kennt, wurde im April 1978 zum ersten mal von der Gruppe Karat als Titelmelodie zum gleichnamigen Film in der damaligen DDR gespielt. Dirigent Luigi Venturini verstand es zusammen mit seinen Musikern den Kummer, aber auch die Zuversicht und Hoffnung in diesem Stück musikalisch wiederzugeben. Schwungvoll ging es mit deutschen Schlagern der 70er-Jahre weiter. Nach einem Arrangement von Manfred Schneider gab das Orchester ein Schlagermedley von der „singenden Fönwelle“ Dieter Thomas Kuhn zum Besten. Der flotte Discotakt ging so manchem Gast in die Beine und dank Dieter Thomas Kuhn kennen auch die jüngeren Gäste die Musiktexte.

In der folgenden Pause hatte die Geschäftsführerin des Blasmusikverbandes Kreisverband Rems-Murr Frau Iris Striegel das Vergnügen, mehrere Musiker für langjährige aktive Musikertätigkeit zu ehren. Die Auszeichnung für 10 Jahre aktive Musikertätigkeit erhielten: Ramona Gogel, Michaela Hartmaier, Alexandra Künkel und Maximilian Rupprecht. Michael Pavlou nahm die Auszeichnung für 20 Jahre aktive Musikertätigkeit entgegen. Jürgen Frank wurde für 30 Jahre aktive Musikertätigkeit geehrt. Eine besondere Auszeichnung wurde Manfred Schäffler zuteil, der die Förderermedaille in Bronze für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Vorstandschaft erhielt. Mit großem Vergnügen überreicht Iris Striegel die Dirigentennadel in Gold mit Diamant an Dirigent Luigi Venturini für 25 Jahre Dirigententätigkeit im Blasmusikverband. Vorstand Hamann bedankte sich mit einem Präsent im Namen des Musikvereins Rietenau bei Schäffler und Venturini und stellte fest, dass Luigi Venturini nun schon 24 Jahre lang die Orchester des Musikvereins dirigiert.

Anschließend wurde die musikalische Zeitreise mit dem „Sonderzug nach Pankow“, „Rudi Ratlos“, „Hinterm Horizont geht´s weiter“ und „Alles klar auf der Andrea Doria“ fortgesetzt – alles große Hits von Udo Lindenberg, welche gekonnt und akzentuiert vom Orchester geboten wurden. Ein weiterer Höhepunkt war ein Medley mit Musiktiteln von Nena. „99 Luftballons“, „Irgendwie“, „Leuchtturm“ und „Nur geträumt“ wurden flott und souverän gespielt. Mit einem Arrangement von Wolfgang Wössner folgte nun der musikalische Bestseller des Konzertes. Mit „Männer“, „Mensch“, „Flugzeuge im Bauch“ und „Mambo“ von Herbert Grönemeyer lösten die Musiker um Dirigent Luigi Venturini tosenden Applaus aus, der erst endete, als die Zugabe „Die Regimentskinder“ angestimmt wurde. Aber erst nachdem die Musiker noch einmal den „Mambo“ von Grönemeyer spielten durften sie, begleitet vom Applaus der Gäste, die Bühne verlassen.

Nach einer kurzen Umbaupause hieß es dann „Vorhang auf“ für die Theatergruppe des Musikvereins. In dem Stück „Hubertus und das große Geld“ gelang es den Darstellern mit großem schauspielerischem Talent wahre Lachsalven beim Publikum auszulösen. Hubertus (Manuel Leins) und Fridolin (Kim Hamann) wollten unbedingt das große Geld und kauften hinter dem Rücken ihrer Frauen (Silvia Weber und Meike Müller) bei dem windigen Betrüger Karl-Heinz Schniegel (Thomas Weber) die Hauptstraße in Rietenau, um Wegezoll zu kassieren und damit reich zu werden. Dank der polnischen Nichte Danuta (Monika Müller) und des Ortspolizisten Otto Hebeisen (Jasmin Hamann) wurden Hubertus und Fridolin wieder auf den rechten Weg gebracht. Regie bei diesem humorvollen Stück führte Martina Pavlou, für die Requisite war Stefan Schnaithmann verantwortlich. Jasmin Hamann sorgte in der Maske für das typische Aussehen, Souffleuse war Lisa Ebinger. Im Anschluss an das Programm ließen viele Gäste den Abend in unserer Bar ausklingen.

Für diesen gelungenen und harmonischen Abend sagen wir ein herzliches „Danke schön“ an alle Musikerinnen und Musiker, unserem Dirigent Luigi Venturini, Martina Pavlou und der Theatergruppe, dem Küchenteam und allen Helfern vor und hinter den Kulissen sowie allen Spendern, die durch ihre Unterstützung zu unserer Tombola beigetragen haben.